Der Fokus der Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) liegt auf dem Schutz von Gebäuden, Personen sowie Sachwerten und nicht auf der Gewinnmaximierung. Die KGV sind darauf ausgerichtet, die finanzielle Stabilität und Kontinuität ihrer Leistungen langfristig sicherzustellen. Diese Haltung steht im Einklang mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit.
Die KGV investieren ca. CHF 45 Millionen pro Jahr in konkrete Präventionsmassnahmen. Diese tragen zur Nachhaltigkeit bei. Bauen gehört zu den Bereichen, die am meisten Ressourcen erfordern. Weniger Schäden bedeuten somit weniger Bedarf an Ressourcen, die zur Wiederherstellung der betroffenen Gebäude verwendet werden müssten. Dies trägt zur Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks bei. Auch sensibilisieren die KGV die Bevölkerung für Nachhaltigkeitsfragen und fördern damit Verhaltensänderungen in Bezug auf Umweltschutz und Sicherheit. Dies, indem sie Informationen über Risiken und Schutzmassnahmen an die Gebäudeeigentümerschaft vermitteln. Sie machen dies über die Informationsplattform Schutz vor Naturgefahren, welche eine einfache Gefahrenübersicht über einen bestimmten Standort ermöglicht. Oder die Beratungsstelle für Brandverhütung, welche sich an die breite Öffentlichkeit richtet und einfache Verhaltenstipps zur Vermeidung von Bränden vermittelt.
Auch im Bereich der Intervention lässt sich der Bezug zur Nachhaltigkeit sehen. Für die Minimierung von Schäden spielt die rasche Intervention eine entscheidende Rolle: Denn je schneller und gut ausgebildet die Feuerwehren bei Bränden oder Naturereignissen intervenieren, umso tiefer fallen die Schäden aus. Aus diesem Grund unterstützen die KGV die Feuerwehren mit jährlich CHF 260 Millionen. Deren Beiträge fliessen beispielsweise in die Ausbildung sowie in die Ausrüstung und Materialien.
Bei der Versicherung wird der Bezug zur sozialen Nachhaltigkeit deutlich. Die Kantonalen Gebäudeversicherungen sind im Schadenfall für ihre Kundinnen und Kunden da und entschädigen die Gebäudeeigentümerschaft für die Kosten. Und weil die Häuser grundsätzlich zum Neuwert versichert sind, ist ein Wiederaufbau ohne Einbussen möglich. Dank Risikopooling und Risikodiversifikation zwischen den verschiedenen KGV, gelingt den KGV ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis für die Gebäudeeigentümerschaft der jeweiligen Kantone. Sie tragen damit zur sozialen Nachhaltigkeit bei.
Unsere Charta
Die KGV engagieren sich gleichermassen für ökonomische, ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit. Mit der Charta bekennen sich die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) dazu, ihre Aktivitäten nach den gemeinsamen Zielen auszurichten. Die Charta ist parteipolitisch neutral.
Die Nachhaltigkeits-Charta der KGV
Umsetzungsbeispiele
Ganz nach dem Motto «Jeder Schritt zählt!» setzen Gebäudeversicherungen laufend individuelle Massnahmen um, um die definierten Ziele und Stossrichtungen im Bereich Nachhaltigkeit zu erreichen.
Bereits umgesetzte, individuelle Massnahmen einzelner Gebäudeversicherungen sind hier als Beispiele aufgeführt.
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- Zur Reduktion des Energieverbrauchs wurden systematisch automatische Lichtschalter eingesetzt und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Ausserdem erhielten die Arbeitsplätze Steckdosenleisten mit Schalter, um die Arbeitsplätze abends vollständig vom Strom trennen zu können.
- Photovoltaik Anlagen wurden auf dem Geschäftssitz installiert, um Strom aus erneuerbaren Energien selbst zu gewinnen.
- Bei der Renovation wurde das Energiesparpotenzial ermittelt und entsprechend Massnahmen umgesetzt, darunter die Energieoptimierung von Heizung, Warmwassererwärmung und Lüftung bis hin zur Feineinstellung der Storensteuerung. Geschäftsräume wurden zudem an das regionale Fernwärmenetz angeschlossen.
- Am Geschäftssitz wurden Ladestationen für E-Autos bereitgestellt, die teilweise sogar öffentlich zugänglich sind. Bei offensichtlichen Schadenfällen wird auf eine Vor-Ort-Besichtigung verzichtet und mit Fotos und telefonischen Abklärungen gearbeitet. Für Termine in der Nähe stehen E-Autos oder E-Bikes zur Verfügung. Bei Fernreisen wird konsequent auf die öffentlichen Verkehrsmittel gesetzt.
- In einigen direkt gehaltenen Liegenschaften wurden ausserdem Ladesysteme verbaut, mit denen auf Mieterwunsch sämtliche Parkplätze mit einer Ladestation für E-Mobilität ausgestattet werden können.
- Bei Sanierungen oder Neubauten von direkt gehaltenen Liegenschaften wird jeweils die Montage von Solaranlagen und der Anschluss an Fernwärmenetze geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt. Generell wird bei Sanierungen eine nachhaltige Bauweise angestrebt (z.B. Baumaterialien, Minergie). Bei Investitionen wird auf eine aus ökologischer und energetischer Sicht vorbildliche Bauweise geachtet.
- Der Aussenraum von Gebäuden wird nach Möglichkeit naturnah gestaltet, um den Artenreichtum zu fördern, die Langlebigkeit der Pflanzen zu erhöhen und somit den Lebensraum aufzuwerten.
- Um den Papierverbrauch zu reduzieren, werden Geschäftsberichte und Statistiken nur noch digital veröffentlicht. Versicherungspolicen und Prämienrechnungen werden per Mail verschickt. Über die digitale Kundenplattform können Schadenfälle direkt abgewickelt werden und es werden keine neuen Papierdossiers mehr erstellt.
- Zur Reduktion der Abfallmenge, basierend auf dem Klimaplan des Kantons, bietet das Betriebsrestaurant vegetarische und lokale Gerichte an, vermeidet Lebensmittelverschwendung und verwertet den Abfall.
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- Zahlreiche Kantonale Gebäudeversicherungen fördern freiwillige Massnahmen im Bereich Naturgefahrenprävention mit finanziellen Beiträgen. Zudem werden Empfehlungen in gefährdeten Rutschgebieten formuliert, obwohl das Risiko der permanenten Rutschung nicht versichert ist. Es werden Risikoübersichten und Gefährdungskarten erstellt, um Planer und Behörden zu sensibilisieren und zu Schutzmassnahmen anzuregen, um somit Schäden durch Naturgefahren zu reduzieren.
- Zur Förderung nachhaltiger Kapitalanlagen berücksichtigt die Mehrheit der Kantonalen Gebäudeversicherungen die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) und hat sie entsprechend in der Anlagestrategie verankert. Der Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen wird laufend erhöht.
- Für die explizite Definition der «Corporate Governance» (Grundsätze der Unternehmensführung) wurden diverse Systeme und Instrumente zur Optimierung des Risiko- und Compliance-Managements eingeführt.
- Zur Förderung von Präventionsmassnahmen gegen Feuer und Brände werden freiwillige Anlagen für den Blitzschutz, Brand- und Gasmeldeanlagen sowie stationäre Löschanlagen mit Beiträgen unterstützt.
- Um den Versicherungsschutz für nachhaltige Technologien zu gewährleisten werden private Ladestationen für E-Mobilität sowie Solar- und Photovoltaik-Anlagen versichert. Sogar freistehende Anlagen können versichert werden.
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- Mitarbeitende werden laufend gefördert und bei der beruflichen Entwicklung unterstützt. Im Bereich Naturgefahrenprävention wurden Mitarbeitende unternehmensweit ausgebildet, um die Kunden noch besser beraten zu können. Individuelle Weiterbildungen werden mitfinanziert. So können interne Vakanzen mit gut gebildeten Arbeitskräften besetzt und das aufgebaute Wissen auch weiterhin genutzt werden.
- Chancen- und Lohngleichheit ist den Kantonalen Gebäudeversicherungen wichtig. Deshalb wurden Lohngleichheits-Analysen durchgeführt um diese zu fördern. Es wurden keine Geschlechtseffekte festgestellt.
- Bei Schadenaufnahmen von Dächern werden wo immer möglich Drohnen eingesetzt, um die Mitarbeitenden zu schützen. Ausserdem werden die Mitarbeitenden regelmässig in lebensrettenden Sofortmassnahmen geschult, um beim Bewegen in beschädigten Gebäuden die Sicherheit zu gewährleisten. Mitarbeitende erhalten bei Bedarf Tipps und Hilfestellungen zur Arbeitsplatzergonomie und dem korrekten Einstellen ihres Arbeitsplatzes.
- Zur Sicherstellung einer stabilen Altersvorsorge wurde die Pensionskasse gewechselt, um die Leistungen zu verbessern.