Durch den beträchtlichen Umfang und die Genauigkeit der erfassten Schäden ermöglicht die Studie einen umfangreichen Einblick. So zeigt sie, dass die brandbedingten Todesfälle in den letzten 30 Jahren einen markanten Rückgang verzeichneten. Dieser Trend verläuft parallel zum Anteil brandgeschädigter Gebäude. Die Entwicklung ist erfreulich. Einerseits zeigen die schweizweit gültigen Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Wirkung. Andererseits trägt die Beratungsstelle für Brandverhütung(BFB) zur Verhütung von Bränden bei. Kommt es trotzdem zu einem Brand, kann der rasche Einsatz der Feuerwehren Leben retten. Die Saisonalität der Fälle während der kühleren Monate Oktober bis April lässt sich auf die häufigsten Brandursachen «Rauchzeug» und «Kerzen» zurückführen. Diese alleine sind für ca. 30 % der Todesfälle verantwortlich. Dies zeigt, wie wichtig neben einem klugen Brandschutz Aufklärungskampagnen der BFB sind.
Im Gegensatz zu Brandschäden sind Elementarschäden auf natürliche Prozesse zurückzuführen. Aufgrund der bereits dichten Besiedelung in der Schweiz muss für Neubauprojekte oft in durch Naturgefahren stärker gefährdete Gebiete ausgewichen werden. Personen, die in solchen Gefahrenzonen leben, sind generell einem höheren Sterberisiko ausgesetzt. Insbesondere ist die Verletzlichkeit von Gebäuden nach wie vor hoch. Hier muss allerdings nach Naturgefahrenarten unterschieden werden: Ein optimal gegen Überschwemmung geschütztes Gebäude ist nicht zwingend auch gegen Hagel unempfindlich. Umso wichtiger wird es, das Gefährdungspotenzial des jeweiligen Gebäudes zu kennen. Dank aktuellen Naturgefahrenkarten werden gezielt Präventionsmassnahmen eingeleitet. Mittels Naturgefahrencheck über die Online-Plattform www.schutz-vornaturgefahren.ch wird die Gefährdungssituation punktgenau bestimmt. So kann der Entwicklung zu einer erhöhten Gefährdung entgegengetreten werden.
Die VKG-Analyse beleuchtet zudem die unterschiedlichen Elementarschaden- und Brandursachen bei diversen Gebäudearten. Im Bereich Feuer räumen die Ergebnisse mit Vorurteilen auf. So zählen im Gastgewerbe defekte elektrische Apparate mit 9 % und unsachgemässe Verwendung derselben mit 7 % als häufigste Brandursachen. Das oft geäusserte Vorurteil, dass Brandstiftungen durch den Eigentümer im Gastgewerbe verbreitet sind, wird durch die Statistik nicht gestützt. Bei Ausbildungsgebäuden zeigt sich indessen ein 2/2 anderes Bild. Diese weisen hinter Sport-, Freizeit- und Kulturgebäuden mit gut 12 % den zweithöchsten Anteil an «Brandstiftungen durch Unbekannte» auf.
Für die Zukunft verweist die Studie auf die Wichtigkeit, verschiedene Szenarien für den Brandschutz, deren Verhütung und die Naturgefahrenprävention zu entwerfen. Daraus werden entsprechende Massnahmen abgeleitet und weiterentwickelt. Denn nur mit der nötigen Aufmerksamkeit kann auf Schadenentwicklungen aktiv und unmittelbar reagiert werden.